Ein schlecht eingestellter oder lang andauernder Diabetes mellitus kann zu Folgeerkrankungen führen. Diese können, müssen aber nicht auftreten. Eine frühzeitige gute Stoffwechseleinstellung auf ein normnahes Blutzuckerniveau und eine rechtzeitige Behandlung anderer Erkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht und Rauchen vermögen es jedoch, die unten angeführten Folgekrankheiten zu vermindern.
- Diabetische Retinopathie: Die Gefässe im Bereich des Augenhintergrundes werden durch Diabetes mellitus verändert. Die Durchblutung der für das Sehen wichtigen Netzhaut wird vermindert. Gleichzeitig können Gefässneubildungen entstehen, welche schlimmstenfalls zu Netzhaut- und Glaskörperblutungen sowie zur Netzhautablösung führen. Dies ist die häufigste Ursache für Blindheit in der westlichen Welt.
- Diabetische Neuropathie: Der gestörte Stoffwechsel des Zuckerkranken als auch die Veränderungen an den kleinsten Blutgefässen, die die Nerven versorgen, können zu schweren Schäden am Nervensystem führen. Schwere Schmerzen, meist an den Füssen und Beinen, können der Anfang sein, aber auch Lähmungen sind möglich. Die Nervenschäden an den Füssen führen dazu, dass Fussverletzungen nicht bemerkt werden. Es bilden sich Infektionen, die nicht selten Amputationen von Zehen oder gar des ganzen Beines zur Folge haben. Auch die Nerven, die die inneren Organe wie Herz und Darm versorgen, können betroffen sein. Magen- und Darmstörungen wie unstillbarer Durchfall sind ebenso tragische Folgen wie nicht bemerkte Herzinfarkte.
- Diabetische Nephropathie: Der Nierenschaden beim Diabetes mellitus fängt schleichend an und wird daher sehr häufig erst spät bemerkt. Die Nierenkörperchen veröden, die Nierenfunktion geht zurück, und am Ende ist eine Nierenersatztherapie erforderlich.
- Diabetische Makroangiopathie: Diese möglichen Folgen sind den meisten Betroffenen am besten bekannt. Die Zuckerkrankheit kann, insbesondere im Zusammenspiel mit Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Rauchen, zu schweren Gefässverkalkungen und –verstopfungen von größeren Blutgefässen führen. Schlaganfälle, Herzinfarkte und Durchblutungsstörungen an den Beinen (‚Schaufensterkrankheit’) treten bei Patienten mit Diabetes mellitus überdurchschnittlich häufiger auf als in der Normalbevölkerung.
Die rechtzeitige Erkennung durch regelmässige Vorsorgeuntersuchungen sind das Wichtigste, was die Betroffenen neben einer guten Stoffwechselführung tun können! Daher sollten Sie als Diabetiker folgende Ratschläge beachten:
Am besten ist es, wenn Sie eine Diabetesschulung besuchen, sofern Sie das in den letzten drei Jahren nicht getan haben. Hier können Sie alles erfahren, was Sie über Ihre Krankheit wissen sollten! Da sich ständig Neuerungen in der Diabetologie ergeben, sollten auch Sie die Möglichkeiten nutzen, Ihr Wissen auf dem Laufenden zu halten: Diabetesschulung(en), Selbsthilfegruppen und Informationen des Deutschen Diabetiker-Bundes helfen Ihnen dabei. Fragen Sie Ihren Hausarzt oder uns!