Nierenerkrankungen

Die Nephrologie oder "Nierenheilkunde" ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin und setzt sich mit akuten und chronischen Erkrankungen der Niere auseinander.

Besonders häufige Ursachen für chronische Nierenerkrankungen sind heutzutage:

  • Diabetes mellitus
  • Bluthochdruck und Arterienverkalkung

Seltenere Ursachen sind z.B.:

  • entzündliche Nierenerkrankungen
  • Schädigung durch Medikamente (z.B. Schmerzmittel, Chemotherapeutika)
  • Beteiligung der Niere bei anderen Erkrankungen wie Rheuma, Lebererkrankungen oder Herzschwäche
  • vererbbare Erkrankungen wie familiäre Zystennieren

Viele Nierenerkrankungen bleiben lange unentdeckt. Schmerzen sind selten und eher die Ausnahme. Ansteigender Blutdruck und Schwellungen der Unterschenkel sind häufig für den Patienten das erste Zeichen. Bei Laboruntersuchungen finden sich im Urin häufig Eiweiß und mikroskopisch kleine Mengen an Blut. Die Nierenleistung nimmt langsam ab. Häufig wird der sogenannte "Kreatininwert" für die Messung der Nierenfunktion herangezogen. Es kann aber passieren , dass schon die Hälfte der Nierenfunktion verloren gegangen ist, bevor dieser überhaupt auffällig wir. Differenzierte Untersuchungen aus gesammeltem Urin oder weniger gebräuchliche Parameter wie z.B. Cystatin C können hier wertvolle zusätzliche Informationen bieten. In der Anfangsphase einer Nierenerkrankung kann der Kreatininwert daher noch normal sein.

Ein Urologe ist ein Chirurg mit Spezialkenntnissen über den Harntrakt. Er behandelt insbesondere Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Nierensteine und ist Spezialist für die operative Behandlung von Nierentumoren. Wir arbeiten mit den Urologen eng zusammen und ergänzen uns damit im Interesse der Patienten. Sollte bei Ihnen eine urologische Erkrankung festgestellt werden, überweisen wir Sie umgehend an einen Urologen.

Bei akuten Nierenerkrankungen, kann sich die Niere häufig weitgehend erholen. Bei chronischen Erkrankungen wird man die bereits verlorene Nierenleistung in der Regel nicht wieder herstellen können. Ziel der Behandlung ist vor allen Dingen, die noch vorhandene Nierenleistung zu erhalten, um eine Nierenersatztherapie (wie Dialyse) zu vermeiden. Der Krankheitsverlauf muss regelmäßig kontrolliert werden. Deshalb werden viele Patienten über Jahre hinweg von uns betreut. Je nach Erkrankung sind häufig spezielle Therapiemaßnahmen notwendig. Neben diesen speziellen Therapien gelten für die meisten chronischen Nierenpatienten die nachfolgenden allgemeinen Maßnahmen.

  • Optimierung des Blutdruckes
  • Gute Blutzuckereinstellung bei Diabetikern
  • Therapie erhöhter Blutfette
  • Abbau von Übergewicht
  • Rauchen einstellen
  • Gesunder Lebensstil mit Sport/Bewegung und gesunder Ernährung
  • Vermeidung eiweißreicher Ernährung
  • Verringerung der Kochsalzzufuhr mit der Nahrung
  • Flüssigkeitsbilanz durch regelmäßige Bestimmung des Körpergewichtes
  • Trinkmengenbegrenzung bei Flüssigkeitsansammlung und/oder Herzschwäche
  • Ausgleich erhöhter Blutsäurewerte
  • Vermeidung von nierenschädlichen Medikamenten. Insbesondere ist Vorsicht bei z.T. frei verkäuflichen Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Diclofenac, Indometacin und ähnlichen  Wirkstoffen geboten.
  • Kontrastmittelgabe bei Röntgenuntersuchungen nur nach Rücksprache mit dem Nephrologen